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3 Schritte zur Beruhigung bei einem "Trotzanfall"

AninSwenson

Aktualisiert: 18. März 2023

Im Artikel „Auslöser von Trotzanfällen bei Kindern – so kannst du dein Kind besser verstehen“ hast du gelernt, dass Trotzanfälle deines Kindes nicht böswillig sind, sondern dein Kind sich einfach nicht anders auszudrücken weiß. Es nutzt sie als Ventil, um seinen Gefühlen und seinem Frust Luft zu verschaffen.*

Mit dem Wissen kannst du sicher schon ganz anders an die Situationen herangehen, sodass du vielen Trotzanfällen vorbeugen kannst. Trotzdem klappt das natürlich nicht immer.


Hier daher 3 Schritte, wie du dein Kind nach bzw. bei einem Trotzanfall beruhigen kannst:


1. Respektvolle Kontaktaufnahme

Aus dem Artikel „Was passiert im Gehirn deines Kindes bei einem Trotzanfall“ weißt du, dass

ein wütendes oder trotziges Kind so stark von seinem emotionalen Gehirn gesteuert wird, dass es in solchen Momenten weder rational oder logisch reagieren noch deinen verbalen Erklärungen folgen kann. Hier hilft also zunächst nur noch nonverbale Kommunikation. Nimm dein Kind behutsam in den Arm und streichele es sanft über Kopf oder Rücken. Durch den Körperkontakt zu dir wird bei deinem Kind das Hormon Oxytozin ausgeschüttet, was den Stress deines Kindes hemmt und es somit beruhigt*. Einfühlsame Worte in einer empathischen, ruhigen Stimmlage und Ausdruck von Verständnis können deinem Kind jetzt helfen weiteren emotionalen Halt zu finden.* (Hier geht es eher darum, wie du etwas sagst, als was du sagst)

So beruhigst du es, bis sein kognitives Gehirn wieder aktiv ist und dein Liebling wieder klarer denken kann.


2. Einfühlsame Erklärung

Erkläre anschließend ruhig, warum es etwas machen soll oder du etwas bestimmtes entschieden hast. Falls dein Kind nun wieder in einen Tobsuchtsanfall gerät, beginne von vorne*. Auch wenn dies mühselig klingt, ist es sehr wichtig, um die Psyche deines Kindes zu schützen und zwischen euch ein Urvertrauen aufzubauen.


3. Kompromiss vorschlagen

Jetzt kannst du im letzten Schritt überlegen, ob du deinem Kind einen Kompromiss oder einen anderen Ausweg vorschlagen möchtest. Dieser Schritt ist zwar optional, aber dennoch empfehlenswert, um langfristigen ablehnenden Haltungen vorzubeugen und die Kooperationsbereitschaft deines Kindes zu fördern*.

So kannst du deinem Kind z.B. vorschlagen die Jacke erst unten oder draußen anzuziehen, wenn es sie in der Wohnung noch nicht anziehen möchte. So kann es sich auch davon überzeugen, dass es draußen wirklich kalt ist.


Manchmal kann man Trotzanfällen auch entgegenwirken, indem man Kinder das machen lässt, was sie wollen – falls sie in dem Moment dazu noch in der Lage sind dies zu äußern.

Dabei solltest du natürlich immer die Situationen einzeln bewerten.

Wenn du dein Kind, was sich die Jacke nicht anziehen möchte, selbst die Erfahrung machen lässt, dass es draußen ohne Jacke sehr kalt ist, unterstützt du es dabei seine Selbstständigkeit weiter zu entwickeln. In diesem Fall könnt ihr z.B. den Kompromiss finden, dass dein Kind die Jacke mit raus nimmt und sie anzieht, falls es ihm zu kalt wird. Wenn du noch eine Hand frei hast, kannst du seine Jacke auch einfach mitnehmen und darauf warten, bis es sie draußen anziehen möchte, weil es bemerkt hat, dass es ohne sie zu kalt ist. Meist passiert dies ziemlich schnell, sodass sich dein Liebling auch nicht dabei erkältet. (Hierbei muss sich dein Kind natürlich bereits klar äußern können.)

Wenn du hingegen dein Kind, was z.B. drei Eis essen möchte, obwohl du nur eins als für ok empfindest, die drei Eis essen lässt, kann es zunächst keine körperliche Veränderung feststellen und aus der Situation auch nichts lernen. Hier kannst du dann die drei Schritte anwenden.



Wenn dir die Artikel zu „Trotzanfälle bei Kindern“ weitergeholfen haben und du gern weiterhin über solche Themen informiert werden möchtest, würde ich mich freuen, wenn du sie teilen oder mir bei Instergram, Facebook, TikTok oder Pinterest folgen würdest.


Ergänzung: Beim Schreiben dieser Artikelreihe hat mich die ganze Zeit das Wort "Trotzanfall" und vor allem "Anfall" genervt! Das klingt direkt so negativ und einfach blöd! Lasst es uns doch einfach "Gefühlssturm" nennen! Schließlich ist es das doch auch!



 

Was dich noch interessieren könnte:



 

*Graf, D. & Seide, K. (2016). Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen. Beltz Verlag.


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