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Warum ich immer wieder im Geburtshaus entbinden würde

Aktualisiert: 7. Okt. 2020

Irgendwie war mir ein bisschen übel... ich war in den letzten Zügen der Schwangerschaft und hatte Himbeerblütentee getrunken. Dieser soll ja alles etwas weicher machen und die Geburt herantreiben... ich hatte die Blätter allerdings selbst gepflügt und dachte schon, dass ich mein Baby vergiftet hatte und mir daher so schlecht sei.

Um mich ein bisschen zu entspannen legte ich mich in die Badewanne. Dann ging es auch schon los... ein Ziehen, wie ich es noch von meinen Periodenschmerzen kannte, machte sich bemerkbar... mm... das müssen wohl die ersten Wehen sein... schnell lud ich mir eine Wehenzähler-App herunter und tönte, wie ich es im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hatte immer dann "Aaah", wenn ich eine Wehe verspürte. Das Tönen war super. Es half mir, mich besser zu entspannen. Als mein Freund allerdings dazu kam, war mir das Tönen ganz schön peinlich... Jetzt hatte ich zwei Möglichkeiten. Entweder, ich ziehe das Tönen durch und habe dadurch weniger Schmerzen, alles entspannt sich und die Geburt verläuft schneller, oder eben das Gegenteil... Also tönte ich weiter ;-)

Die Wehenpausen nutzte ich dazu, um mir noch schnell die Haare zu waschen und mich zu rasieren. An einigen Stellen brauchte ich da jedoch Hilfe. Mein Bauch war so kugelig, dass ich einfach nicht mehr alles überblicken konnte...

Während anfangs die Wehen ca. alle 6 Minuten kamen, kamen sie nach ca. 2 Stunden alle 3 Minuten und waren 1 Minute lang. Um mich weiter besser entspannen zu können, legte mir mein Freund bei jeder Wehe einen nassen Waschlappen auf die Stirn und ein Körnerkissen auf den unteren Rücken. Zwischen den Wehen ging es mir so gut, dass ich sogar mit meiner Mama telefonieren konnte, aber eben nur 3 Minuten lang ;-)

Nachdem ich 2 Stunden lang alle 3 Minuten eine 1minütige Wehe verspürte, rief ich im Geburtshaus an. Die diensthabende Hebamme kam direkt vorbei und schaute, wie weit die Geburt fortgeschritten war. Sie sagte, dass ich noch ein bisschen Zeit hätte, jedoch jederzeit ins Geburtshaus kommen könne, wenn ich es gern möchte. Übrigens war mir auch da das Tönen wieder sehr unangenehm. Aber wenn die Hebamme dies nicht kannte, wer dann :-)


Kurz nachdem sie weg war, platzte meine Fruchtblase und die Wehen waren wesentlich stärker. Jetzt wollte ich los. Die Wehen im Auto waren am Schlimmsten. Ich konnte einfach nicht mehr meine gewohnte Position einnehmen und war somit wesentlich verspannter.


Im Geburtshaus angekommen brannten schon die Kerzen im Entbindungsraum. Es war leicht gedimmtes Licht und ich stützte mich am Himmelbett ab. Die Atmosphäre war so schön, dass ich mich richtig wohl fühlte.

Es war auch einfach toll, dass ich während des gesamten Geburtsvorgangs immer die selbe, mir vertraute Hebamme bei mir hatte, die mich motivierte und mir Tipps gab, welche Stellung ich als nächstes ausprobieren könnte. Als es darauf zusteuerte, dass mein Baby kam, kam noch eine zweite Hebamme dazu. Ab diesem Moment kümmerte sich eine Hebamme um mich und eine um mein Baby.

Ich kam um 0.00Uhr im Geburtshaus an und mein Sohn kam bereits um 2.21Uhr zur Welt und das Stillen klappte sofort.

Zur Stärkung bekamen mein Freund und ich noch eine Hühnersuppe, dann begleiteten uns die Hebammen zum Auto und wir waren bereits um 6 Uhr als kleine Familie zu Haus.


Ich denke, dass mir vier Dinge besonders geholfen haben mich zu entspannen und somit den Geburtsvorgang beschleunigt haben:


  1. Das Wissen über den allgemeinen Ablauf einer Geburt und das Tönen, was ich beides in einem Geburtsvorbereitungskurs lernte.

  2. Ein Video über eine gut ablaufende Geburt. Hier der Link dazu.

  3. Die Unterstützung meines Freundes durch das Halten des kalten Lappen auf der Stirn und des Körnerkissens im Rücken.

  4. Vor allem aber die tolle Atmosphäre im Geburtshaus und das Wissen, ständig auf die Expertise der Hebamme(n) zurückgreifen zu können. Es war toll, dass die Hebamme zu mir nach Haus kam, um mir zu sagen, wie weit der Geburtsvorgang fortgeschritten war.


Ich hatte in keinem Moment Angst oder habe mich allein gefühlt.


So war es zwar eine schmerzhafte aber vor allem eine schöne Erfahrung und ich kann mir keine bessere Geburt vorstellen.


Aus diesen Gründen würde ich immer wieder so vorgehen und vor allem immer wieder im Geburtshaus entbinden.


Bei einigen Frauen kommt es leider in der Schwangerschaft zu Komplikationen, sodass das Risiko, dass das Baby eventuell nach der Geburt Hilfe benötigt erhöht ist. Dann ist die Entbindung im Geburtshaus nicht möglich, da dort nicht direkt eine Kinderklinik oder ein Arzt parat ist.


Wenn du wissen möchtest, was alles in deine Geburtstasche gehört oder welches Vorzeichen der Geburt sind. Schau dir gern dazu meine Beiträge an.



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